[Rezension] Verheizte Herzen
Hey ihr lieben Bücherwürmer!
Heute möchte ich euch den Roman "Verheizte Herzen" von Sarah Crossan vorstellen.
Vielen Dank an Vorablesen und den KiWi-Verlag für das Rezensionsexemplar.
Originaltitel: Here Is The Beehive
Autorin: Sarah Crossan
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Genre: Roman
ISBN: 978-3-462-00060-3
Seiten: 272
Preis: 22,00€
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Ein Anruf verändert alles – ein vorwärts peitschender Roman in Versform.
Was passiert, wenn der heimliche Geliebte stirbt und man keinem zeigen darf, wie sehr man trauert? Wenn es keinen Ort gibt und keinen Menschen, der um die Qualen wissen darf?
Sarah Crossan ist mit diesem Roman
ein grandioses Kunststück gelungen: Sie zeigt die Leiden einer
getriebenen Frau in schnellen Beats. Ana ist Anwältin, Mutter zweier
Kinder und Ehefrau von Paul. Offiziell. Insgeheim gibt es da noch
Connor, Anas Klienten und heimlichen Geliebten. Doch Ana erhofft sich
mehr von der Affäre als verstohlene Treffen im Hotel. Als Connor
unerwartet stirbt, erfährt sie das ausgerechnet von der Person, die
zwischen ihnen stand – seiner Frau Rebecca. Ana soll das Testament
vollstrecken. Allein gelassen mit ihrer Trauer, sucht sie die Nähe zu
Rebecca. Doch während sich der Wunsch nach einer Leidensgenossin
schleichend zu einer Besessenheit steigert, vernachlässigt Ana ihre
eigene Familie und wandelt dabei ständig am seelischen Abgrund. War
Rebecca wirklich so unerträglich, wie Connor immer behauptet hat? Und
hatte er überhaupt vor, sie irgendwann zu verlassen? Ana weiß nicht, wie
und ob es ihr gelingen kann, Connor und sich selbst zu verzeihen.
Ana und Connor haben eine Affäre. Jahrelang, bis zu dem Tag, an dem Connor stirbt. Ana wird von Rebecca - Connors Ehefrau - kontaktiert, um das Testament zu vollstrecken. Ana trauert, darf dies aber niht zeigen.
Dieser Roman zeigt die innere Zerrissenheit, den Konflikt von Ana - zwischen Affäre und der eigenen Ehe. Wie und mit wem trauert man, wenn keiner von dir weiß?
Schon das Cover ist knallig, bunt, ein Blickfang. Der Kontrast zwischen gelb und grau spiegelt die verschiedenen Gefühlsebenen in dem Roman wider. Gelb für die schönen und sonnigen Momente, grau für die Trauer, die Verzweiflung und die zwischenmenschlichen Konflikte.
Der Schreibstil in Versform macht den Roman zu etwas besonderem. Er lässt sich super schnell lesen und versprüht seine eigene Poesie.
Man erfährt in den Worten selbst nicht allzu viel über die einzelnen Charaktere, aber der Schreibstil vermittelt so eine Dringlichkeit, Verzweiflung und Gefühlstiefe, dass man die Gefühle doch sehr gut nachvollziehen kann.
Die sehr kurzen Kapitel machen viele Zeitsprünge, die zu Beginn etwas verwirrend sind. Sie führen von der Kennenlernzeit von Ana und Conor bis hin zum aktuellen Tag. Man durchlebt in hintzigem Schreibstil ihre Geschichte und den Kampf mit und um ihre eigenen Familien. Gefangen zwischen Liebe und Verpflichtung.
Ana ist teilweise ein eher unsympathischer Charakter, trifft Entscheidungen die als Außenstehender nicht immer nachvollziehbar sind. Dennoch leidet man irgendwie mit ihr. Wie würde man sich selber fühlen, wenn man innerlich doch so zerrissen ist, die Trauer und Gefühle aber niemanden zeigen darf?
Ein ganze anderes Leseerlebnis, eine interessante Geschichte, die durch ihren hämmernden Rhythmus eine unerwartete Betroffenheit auslöst.
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