Rezension zu 'Drei Meter unter Null'
Allgemeines
Titel: Drei Meter unter Null
Autorin: Marina Heib
Verlag: Heyne Encore
Genre: Thriller
ISBN: 978-3-453-27111-1
Seiten: 249
Preis: 19,99€
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Klappentext
"Ich will nicht mehr normal sein. Ich habe es viel zu lange versucht. Jetzt schlage ich zurück. Ich werde ihnen wehtun. Sie müssen bestraft werden. Für das, was sie getan haben. Für all das, was ich nicht mehr empfinden kann. Für das Leben, das sie mir gestohlen haben. Dafür werde ich ihnen das ihre nehmen.
Ich suche. Ich finde. Ich töte."
Cover
Das Cover ist wirklich schön. Dunkel und auf den Stufen sind kleine Lichtreflexionen. Düster und passend für einen Thriller. Es hat auch ganz ziemlich angenehmen Material und lässt sich toll anfassen. Wirklich ansprechend gestaltet.
Schreibstil
Mit dem Schreibstil bin ich nicht gut klar gekommen.
Es war teilweise viel zu langweilig und langatmig geschrieben. An manchen Stellen gab es so unnötige Erzählungen und Aufzählungen, dass es viel zu einfach war, mit den Gedanken abzuschweifen. Immerwieder wurden irgendwelche Fremdwörter benutzt, mit denen ich nichts anfangen konnte. Ich möchte bei einem Buch keinen Duden daneben liegen haben, um es verstehen zu können. Das hat mir wirklich das Interesse genommen, dass Buch weiter zu lesen.
Charaktere
Die namenlose Portagonistin war mir den Großteil des Buch hinweg unsympathisch. Ihre Träume und Wünsche als Kind waren ja noch ganz süß. Aber als Erwachsene Frau schien sie mir aber so stur und unvernünftig. Natürlich, sie hatte eine schreckliche Kindheit, wuchs dann aber in einer liebevollen Umgebung auf, wurde verwöhnt. Zum Glück hat sich gegen Ende dieses Verhalten erklärt.
Die Charaktere hatten allgemein wenig Tiefe. Niemand wurde einem wirklich näher gebracht. Sie wurden nur ins Geschehen geworfen, aber um eine stärkere Bindung aufbauen zu können und sie weniger unsympathisch wirken zu lassen, hätten sie mehr Charakter gebraucht.
Meine Meinung
(Spoilerwarnung)
Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Da ich einiges Gutes darüber gehört hatte, waren die Erwartung natürlich hoch, aber sie konnten nicht erfüllt werden.
Die Idee ansich ist wirklich interessant und gut. Auch dass man aus dem Blickwinkel der Mörderin alles gesehen hat, war faszinierend und hat gute Einblicke in die Gedankenwelt gegeben.
Die Kapitel waren mir eindeutig zu lang und oft zu weit ausgeschmückt. Es wirkte oft erzwungen und nicht interessant oder relevant für die Story. Die Kapitel sprangen immer zwischen ihrer Kindheit und dem Jetzt hin und her.
Gerade manche Sachen aus der Kindheit hätten wirklich rausgelassen werden können, doch gerade diese Stellen wurden weitläufig ausgeschmückt. Gegen Ende erfährt man auch, warum so viel Wert auf die Kindheit gelegt wurde und warum sie immer zwischen diesem glücklichen, verträumten und einem gewaltätigen Kind schwankt.
Am Ende konnte ich ihre Handlungen nachvollziehen und sie verstehen. Die Schilderungen, wie es damals zu ihrer Geburt kam, die Umstände haben mich dann wirklich mitgenommen. An dieser Stelle war der Tiefgang wirklich nötig und auch angebracht. Man hat mehr erfahren und es wurde schlüssiger.
Ich war froh zu erfahren, warum sie gerade diese Männer ausgewählt hatte. Es wirkte erst so zufällig ausgegriffen und lies sie wie eine Psychopathin wirken, doch am Ende war es wirklich schlüssig.
Das Ende hat mich überrascht. Dass der Vater ein Teil dieser Gruppe war, die ihre Mutter entführt und vergewaltigt hat, hätte ich gar nicht erwartet. Ihre Handlung danach fand ich jedoch wieder etwas merkwürdig. Sie hat es erfahren, tötet ihren Vater aber nicht. Sie geht einfach, hat ihre Dämonen besiegt und lebt nun ganz normal weiter vor sich hin, fast als wäre nichts gewesen.
Wenigstens wurde Bezug zum Titel hergestellt. Man erfährt, dass das Verließ, wo die Mutter gefangen wurde, drei Meter unter Null lag. Ein sinnvoller und schlüssiger Titel, der seine Erklärung im Buch findet.
Leider fehlt mit in diesem Buch an vielen Stellen die Spannung. Szenen die etwas mehr Tiefgang benötigt hätte, haben diesen nicht bekommen. Andere Stellen wurden zu weit ausgeschmückt. Der Schreibstil war allgemein ziemlich langweilig, nur gegen Ende wurde es wirklich spannender.
Die Idee hinter dem Buch ist wirklich gut und auch, dass es aus der Ich-Perspektive der Mörderin erzählt wurde, hat dem ganzen einen anderen Blickwinkel gegeben.
Der Klappentext klang wirklich gut, jedoch wirkt er etwas zu dramatisch für die inhaltliche Umsetzung. Generell fehlt etwas, was dem Buch mehr Spannung gegeben hätte.
★★★ / ★★★★★
Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Encore Verlag für das Zusenden des Rezensionsexemplares
Love, love, love💖
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