Rezension zu 'Der Lauf des Lebens' von Mona Jaeger
Allgemeines
Titel: Der Lauf des Lebens - Geschichten vom Menschsein
Autorin: Mona Jaeger
Verlag: Luchterhand
Genre: Roman
ISBN: 978-3-630-87501-9
Seiten: 190
Preis: 18,00€
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"Liebe, ja, das sah er jetzt, war offenbar schrecklich kompliziert und machte eine Menge Arbeit. Aber sie war es wert. Der erste Kuss kam ziemlich gut."
"Anfang und Ende, Euphorie und Durststrecken - ein Porträt des Menschseins mit allen Höhen und Tiefen."
Cover
Das Cover ist wirklich schön. Schlicht und Einfach. Der Titel ist wie mit Füller geschrieben und an einigen Stellen verwischt, was bestimmt darauf anspielt, dass im Leben nicht immer alles gerade und ordentlich ist, sondern manche Dinge oder Menschen auch einfach verwischen.
Ohne den Umschlag finde ich das Buch aber wirklich nicht schön. Als hätte man sich kaum mit der Gestaltung Mühe gegeben. Blau und ein kleines graues Kästchen am Rücken mit rosa Schrift für den Titel.
Schreibstil
Es war super einfach und ging sehr schnell das Buch zu lesen. Der Schreibstil war so angenehm und man kam richtig gut voran.
Charaktere
Paul ist der erste Charakter. Einige Stationen im Leben werden aus seiner Sicht erzählt. Ich mochte ihn und konnte mich ziemlich gut in seine Situationen versetzen. Am meisten natürlich in die aus seiner Kindheit und Jugendzeit.
Anna ist die zweite Person, aus deren Leben Geschichten erzählt werden. Auch sie war wirklich sympathisch und man konnte sich mit ihr freuen und mit ihr leiden.
Meine Meinung
(Spoilerwarnung)
Ein wirklich schönes Buch über das Leben und einige wichtige Stationen, die man im Leben durchläuft.
Am Anfang war ich etwas verwirrt, als aus der Sicht von Paul in die von Anna gewechselt wurde, aber ich hab mich schnell daran gewöhnt und fand beide Lebensgeschichten wirklich berührend und interessant.
Gestört hat mich allgemein, dass nur so klischeehafte Stationen im Leben beleuchtet wurden - Schule, Ehe, Arbeit, Tod..
Natürlich sind das ziemlich prägnante Ereignisse im Leben, aber das Leben definiert sich durch so viel mehr. Dafür war mir das ganze Buch etwas zu flach und zu straight durch.
Generell fand ich es schade, dass alle Ereignisse immer ziemlich negativ dargestellt wurden. Es kam nicht die Stimmung auf, dass Schule, Arbeit, Ehe etwas Schönes sein können. Anscheinend muss alles schlecht sein und in einer Katastrophe enden. Ein Happy End scheint irgendwie aussichtslos zu sein.
Diese Botschaft fand ich etwas ernüchternd und schade, weil ich einfach denke, dass das Leben vielleicht bei manchen Menschen so verlaufen kann - Scheidung, Depression, unerfüllter Kinderwunsch - aber es ist doch nicht die Regel.
Mich hätte es gefreut, wenn eine Geschichte dabei gewesen wäre, die nicht in solchen traurigen Punkten endet.
Berührend fand ich die letzten Kapitel. Als beide älter wurden. Ich hab sowieso eine Schwäche für Alte und Einsame, darum fand ich die letzten Jahre ihrer beiden Leben wirklich liebvoll, schön und traurig zugleich.
Am Ende war es ein wirklich schönes Buch, das man an manchen Stellen noch etwas hätte ausschmücken können. Ein paar weitere Lebensphasen, die nicht nur hoffnungslos erscheinen.
Ein Buch mit Geschichten über das Leben zum Nachdenken.
★★★★ / ★★★★★
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