Rezension zu 'Ein Sommer in Corona del Mar'
Allgemeines
Titel: Ein Sommer in Corona del Mar
Autor: Rufi Thorpe
Verlag: btb Verlag
Genre: Roman
ISBN: 978-3-442-71471-1
Seiten: 345
Preis: 9.99€
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Klappentext
"Über den Mythos einer perfekten Freundschaft"
"Normalerweise können Mädchenfreundschaften in Kartons voller Postkarten und abgerissener Eintrittskaarten verstaut werden, doch was mich und Lorrie Ann verband, ließ sich nicht so leicht in eine Schublade stecken."
Cover
Das Cover fand ich eigentlich wirklich süß. Es erinnert irgendwie an Sommer, Sonne, Badespaß. Die 2 Frauen die dadrauf sitzen und sich unterhalten, könnten die beiden Freundinnen sein. Jedoch irritieren Cover und Titel, wenn man sich mit dem Inhalt beschäftigt. Denn diese leichte Sommerlektüre, die es zu sein scheint, wird am Ende doch etwas anspruchsvoller, als man es von außen erwartet hätte.
Schreibstil
Mit dem Schreibstil bin ich leider nicht so wirklich warm geworden. Die ganze Zeit hat Mia erzählt. Es war, als würde sie einfach eine Geschichte erzählen. Mal eine aus ihrem Leben und mal eine aus dem Leben ihrer Freundin. Es wirkte für mich manchmal nicht wirklich wie ein Roman, eher wie ein Lebensbericht, eine Biografie.
Charaktere
Mia ist eine der beiden Freundinnen. Sie erzählt die ganze Geschichte. Manchmal mochte ich sie sehr und an anderen Stellen fand ich sie einfach nur nervig.
Das gleiche gilt eigentlich auch für ihre Freundin Lorrie Ann. Die meisten Geschichten in dem Buch drehen sich um sie. Manchmal kann ich sie wirklich gut verstehen und ihre Ansichten nachvollziehen, aber manchmal schien sie mir einfach wie ein unsympathischer Mensch, der allen Verpflichtungen und Herrausforderungen im Leben aus dem Weg geht, was mich manchmal wirklich gestört hat.
Meine Meinung
Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich von dem Buch halten soll.
Auf der einen Seite war es wirklich schön. Die 2 Freundinnen, die am Anfang alles miteinander geteilt haben, sich aber nach Jahren trotzdem unterschiedlich entwickelt haben und beide gingen völlig andere Wege. Während die eine studiert und ein geregeltes Leben führt, reist die andere ziellos durch die Welt, Drogen, Party, kein Geld...das volle Programm.
Es sind 2 Geschichten von 2 völlig unterschiedlichen Frauen, die doch irgendwo verbunden sind.
Beide scheinen eine straffe Entwicklung durchzumachen Während Mia am Anfang "Die Böse" war, ihr beiden kleinen Brüder selber aufziehen musste & sich für eine Abtreibung entschied, war Lorrie Ann immer "Die Gute". Das liebe Mädchen von nebenan, das dann zu früh schwanger wurde & ein behindertes Kind bekommt.
Nach all den Jahren scheinen ihre Plätze getauscht & besonders Mia muss feststellen, dass man einen Menschen, egal wie lange man ihn doch schon zu kennen glaubt, nie vollständig versteht und kennen kann.
Manche Dingen haben mich aber leider auch gestört. Es gibt einfach keinen Höhepunkt in der Handlung. Das ganze plätschert so vor sich hin, wir gerade aus erzählt. Am Anfang handelt es sich nur um Rückblicke, danach begleitet man Mia weiter in ihrem Leben, dass nun ohne großen Kontakt zu Lorrie Ann verläuft.
Da alles so spannungslos verläuft, fiel es mir schwer, viel an einem Stück zu lesen. Ich brauche einen Punkt, andem man erkennt, jetzt ändert sich etwas, aber die Spannung blieb aus.
Auch dieses ständige einbinden von diesen Mythen wie Inanna hat mich eher verwirrt, als das es für mich relevant schien.
Die Gespräche zwischen den beiden Frauen fand ich teilweise wirklich interessant und ihre unterschiedlichen Standpunkte beim Thema Abtreibung, Familie oder ähnlichen.
Manche Passagen sind wirklich etwas tiefgründiger und machen es zu einem anspruchsvolleren Roman, als es durch Titel und Cover scheint.
Es ist kein reiner Unterhaltungsroman, er fordert einen auf mitzudenken, auch über sich selber, was man von sich selbst erwartet und was man vielleicht von anderen erwartet, obwohl man gar kein Recht hat, über die Menschen zu urteilen.
★★★★ / ★★★★★
Vielen Dank an das Bloggerportal & den btb Verlag für das Zusenden dieses Rezensionsexemplares.
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